Schadstoffe und Gefahrstoffe in der Bausubstanz
Gefahrstoffe in der Bausubstanz sind Stoffe, die bei Bearbeitung oder durch Ausgasungen, allgemein durch Freisetzung - Belastungen der Gebäudenutzer verursachen können, ja, eine „unmittelbare Gefahr“ für die Gebäudenutzer darstellen können. Beispiel für einen Gefahrstoff ist z.B. Asbest. Schadstoffe hingegen können darüber hinaus die Qualität der Baustoffe beim Recycling (nach dem Abbruch des Gebäudes) beeinträchtigen. Beispiel für einen Schadstoff wäre Gips. Er ist kein Gefahrstoff, kann aber verhindern, dass das Abbruchmaterial verwertet werden kann, weil er hohe Löslichkeit hat und hohe Sulfatgehalte.
Schadstoffe und Gefahrstoffe können gezielt den Bauteilen zugesetzt worden sein, als Kontaminationen (Verwendung von gefahrstoffhaltigen Ausgangsmaterialien) in die Bausubstanz gelangt sein oder aus der Nutzungs- oder Standortgeschichte herrühren.
Bei Abbruch von Gebäuden ist daher vor Anwendung von Abbruchtechniken die vollständige Entfernung von Gefahrstoffen erforderlich und um recycelfähiges Material zu erhalten, die Entfernung von Schadstoffen.
Um welche Stoffe geht es bei den Gefahrstoffen?
Asbest – Künstliche Mineralfasern – Holzschutzmittel – Polychlorierte Biphenyle (PCB) – Polycyclische Aromaten (PAK) – Blei (Schwermetalle) – Radon - Schimmelpilze – Kontaminationen -
Asbest ist ein faserförmiges, natürliches Gestein. Es wird meist in Tagebauen gewonnen, durch Zerstoßen und Zerzupfen aufbereitet und wolleartiges Material verwendet. Vor Jahren wurden sechs Mineralien als Asbest definiert: ein Weißasbest (Chrysotil) und fünf Hornblenden (Krokydolit; Amosit, Tremolit, Anthophyllit und Aktinolith). Andere, faserförmige Hornblenden, die z.T. ähnliche Eigenschaften haben, sind nicht unter dem Begriff Asbest subsummiert worden.
Was sind Künstliche Mineralfasern?
Künstliche Mineralwollen werden aus Stein-, Glas- oder früher Schlackeschmelzen hergestellt. Hierbei wird der flüssige Stein / das flüssige Glas durch Dampf oder Druckluft zerstäubt oder auf schnell drehende Stahlscheiben aufgegossen, wo die Schmelze zentrifugal weggeschleudert wird.
Was sind Polychlorierte Biphenyle?
Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind technisch hergestellte, chlororganische Öle, die gute Eigenschaften haben. PCB bestehen aus zwei Benzolringen die über eine einfache Bindung verbunden sind und die damit bis zu 10 Chloratome tragen können. Bei der technischen Herstellung wird immer ein Gemisch synthetisiert, dass nach dem prozentualen Anteil an Chlor benannt wird (z.B. Aroclor 12 21 mit 21% Chloranteil, eher leichtflüchtig). Niederchlorierte PCB riechen süßlich-muffig und sind eher leichtflüchtig, können also in der Raumluft nachgewiesen werden. Hochchlorierte PCB sind in Gebäuden eher an Staub gebunden nachweisbar.
Was sind Schimmelpilze?
Schimmelpilze finden wir im Wald, in Gebäuden, in Nahrungsmitteln, in der Pharmaindustrie – aber als störend werden sie empfunden, wenn sie sich in unseren Wohnungen ausbreiten. Ganz vermeiden kann man sie nicht, aber eine über das Normalmaß hinausgehende Belastung stellt einen hygienischen Mangel der Wohnung dar und muss entfernt werden.
Unter Environmental Due Diligence (EDD), übersetzt in etwa: „Prüfung auf mögliche Umweltrisiken“ versteht man eine Untersuchung einer Liegenschaft oder eines Industriebetriebes vor Verkauf /1/. Der potentielle Käufer besichtigt das Kaufobjekt und sein Gutachter nimmt dabei alle Schadstoffpotentiale in der Bausubstanz durch Inaugenscheinnahme ohne Beprobung und Verifizierung der Verdachtsmomente auf.
Unsere Kontaktdaten:
ibuk GmbH
Wehrdaer Weg 3
35037 Marburg
Tel:. 06421 51370
Mobil: 0171 6936 895